Ausbildung zum Therapiebegleithund

Im Gegensatz zum Besuchshund arbeitet der Therapiebegleithund zusammen mit seinem Hundeführer an einem pädagogischen, medizinischen oder sozialen, therapeutischen Ziel aktiv mit. Er ist ein für die Arbeit ausgebildeter und geprüfter Hund: eine Fachkraft für tiergestützte Intervention.

Therapiebegleithunde vermitteln unter anderem Wohlbefinden beim Streicheln, Nähe, Geborgenheit und Ruhe. Sie dienen als "Gesprächspartner", auch wenn der Mensch nicht sprechen mag. Sie sind sensibel und spüren Emotionen undGefühle.

Ein Hund lässt sich nciht täuschen oder durch eine Maskerade blenden. Er erkennt Stimmungen und kann daarauf wertfrei und unvermittelt reagieren. Das macht einen Therapiebegleithund zu einem perfekten Kollegen in der Arbeit mit Menschen.

 

Tiergestütze Therapiearbeit hat zahlreiche Wirkungsfelder:

  •  Förderung, Aufrechterhaltung und Verstärkung sozialer, verbaler und nonverbaler Kontakte
  •  Förderung emotionaler Stabilisierung
  •  Motivation zu Bewegung
  •  Anregung kognitiver Fähigkeiten, wie zum Beispiel Sprache, Erinnerungs-oder Merkfähigkeit
  •  Verbesserung der Wahrnehmung in allen Bereichen
  •  Anbahnung von kooperativem Verhalten
  •  Erleben von Zuneigung, Zärtlichkeit und Fürsorge, dadurch Unterstützung von Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen
  •  Ablenkung von eigenen Sorgen und Krankheit
  •  Überwinden von Ängsten

Welche Eigenschaften sollen Therapiebegleithunde haben?

  •  freundlich zu Menschen, egal ob jung oder alt
  •  aufmerksam und lernfreudig
  •  ruhig und ausgeglichen
  •  gut sozialisiert
  •  nicht schreckhaft oder lärmempfindlich
  •  hohe Toleranz bei Körperkontakt
  •  auch bei Stress jederzeit kontrollierbar
  •  tiefe und vertrauensvolle Bindung zum eigenen Menschen

Ablauf der Ausbildung zum Therapiebegleithund

1. Eignungsprüfung des Hundes

2. Theorie tiergestützte Arbeit - 25 Unterrichtseinheiten (UE)

An festgelegten Tagen (überwiegend freitags und samstags nachmittags/abends, in Präsenz und auch online) werden unter anderem folgende Themenbereiche erarbeitet:

  •  Grundlagen tiergestützer Intervention
  •  Code of Ethics für Therapiebegleithunde
  •  Hundeausbildung (Theorie & Praxis)
  •  Rechtliche Grundlagen
  •  Gesundheit & Hygiene
  •  Körpersprache und Kommunikation des Hundes
  •  Lernverhalten des Hundes
  •  Stress bei Hunden und Menschen
  •  Grenzen der tiergestützten Intervention
  •  Ausrüstung der Hunde und Hilfsmittel
  •  Einsatzplanung und Dokumentation
  •  Unterordnung und Signalkontrolle des Hundes
  •  Sachkunde für Hundeführer
  •  Erste Hilfe am Hund
  •  Art- und rassegerechte Auslastung/Beschäftigung des Hundes

3. Praxis - 50 UE

 Im Gruppenunterricht werden auf dem Hundeplatz und in diversen Einrichtungen folgende Themen erarbeitet:

  •  Grundgehorsam
  •  Kontrolle des Hundes
  •  Impulskontrolle
  •  Desensibilisierung & Frustrationstoleranz
  •  Arbeit mit und am Menschen
  •  Verhalten in Situationen mit Menschengruppen
  •  Desensibilisierung mit der Umwelt
  •  Begegnungen mit Rollstühlen, Rollatoren, Krücken und sonstigen Hilfsmitteln
  •  Verweigerung von Futter
  •  Fahrstuhltraining
  •  Autotraining
  •  Körpersprache und Kommunikation des Hundes
  •  Lernverhalten des Hundes
  •  Art- und rassegerechte Auslastung/Beschäftigung des Hundes

4. Hausarbeiten

In Hausarbeiten mit freier Zeiteinteilung wird eine Konzeption zur Arbeit mit dem eigenen Hund erstellt sowie die Hospitationen in frei wählbaren Einsatzgebieten/Einrichtungen vorbereitet. Hierfür soll ein Projektordner angelegt werden.

5. Vorstellung Konzeption & Projekte - 5 UE

Innerhalb des Ausbildungskurses werden die Konzeption und der Projektordner vorgestellt und besprochen.

6. Praktische Projektarbeit - 10 UE

In der Gruppe werden die jeweiligen Projekte erarbeitet und unter Anleitung durch Fachkräfte praktisch durchgeführt.

7. Hospitationen - 5 UE

Es werden fünf Hospitationen mit jeweils 1 UE in selbst wählbaren Einsatzgebieten/Einrichtungen unter Anleitung absolviert. Das sind individuelle Termine in Absprache mit den Anleiter*innen.

8. Theoretische und Praktische Prüfung- 5 UE

Die Teilnehmer*innen erhalten nach bestandener Prüfung ein Abschlusszeugnis.

Fachliche Begleitung der Ausbildung zum Therapiebegleithund

 Thomas "Thommy" Sax

  •  Hundetrainer gem. § 11 Abs. 1 Nr. 8f TierSchG
  •  Hundeverhaltenstrainer
  •  Diplom-Pädagoge, Fachbereich Kinder und Jugendliche, Psychologie
  •  Erlebnispädagoge
  •  Anti-Gewalt-Trainer

Janina Schwarz

  •  Tierärztin (Mag. med. vet. )

Linda Sax

  • Hundefrisörin
  •  examinierte Krankenschwester (Gesundheits- und Krankenpflegerin)
  •  Pflegedienstleitung

Nick Luithardt

  •  Physiotherpeut

Voraussetzungen für die Ausbildung zum Therapiebegleithund

Nicht alle Hunde eignen sich zum Besuchshund. Um die Eignung Eures Hundes festzustellen ist die sogenannte Eignungsprüfung notwendig, sofern der Hund seine Welpen- und Junghundzeit nicht in der RUDELSCHULE absolviert hat.

 

Hier die notwenigen Voraussetzungen für die Hunde auf einen Blick:

  •  mindestens 18 Monate alt
  •  die Pubertät sollte weitestgehend abgeschlossen sein
  •  bestandene Eignungsprüfung
  •  guter Grundgehorsam
  •  gegenüber Menschen gut sozialisiertund aufgeschlossen
  •  hohe Stresstoleranz in unbekannten Situationen zeigen
  •  kein gefährliches Verhalten erkennbar, wie z.B. wildes Anspringen oder Beißen
  •  guter Gesundheitszustand und parasitenfrei
  •  gute Hygiene
  •  der Hund muss einen Erkennungschip und Heimtierausweis haben
  •  lückenloser Impfausweis
  •  gültige Haftpflichtversicherung

Hinweis: Bei sogenannten Listenhunden ist ein Nachweis über beide bestandenen Wesenstest erforderlich. Sogenannte Qualzuchten sind aufgrund ihrer gesundheitlichen Einschränkungen von der Ausbildung ausgeschlossen.

 

Doch auch der Mensch muss gewisse Voraussetzungen erfüllen:

  •  zu Beginn der Ausbildung mindestens 18 Jahre alt
  •  Der/die Hundeführerin muss eine pflegerische, pädagogische oder therpeutische Fachkraft mit abgeschlossener Berufsausbildung sein
  •  Der/die Hundeführer*in akzeptiert das Weißpapier der International Association of Human-Animal Interaction Organisation (kurz: IAHAIO) "Definitions for Animal Assisted Intervention and Guidelines for Wellness of Animals Involved"
  •  Der/die Hundeführer*in wendet keine gemäß dem Tierschutzgesetz untersagten Trainingsmethoden oder -hilfsmittel an.

Informationen zum Ausbildungskurs 2024/2025

Termine

Beginn der Ausbildung: September 2024

Ende der Theorie- und Praxisphase: Juni 2025

Abschlussprüfungen: Juli 2025

Kosten

Eignungsprüfung des Hundes 75,- Euro (inkl. Mwst.)
Ausbildungskurs Besuchshund, inkl. Unterrichtsmaterial 1.950,- Euro (inkl. Mwst.)
Prüfungsgebühren Theorie 50,- Euro (inkl. Mwst.)
Prüfungsgebühren Praxis 50,- Euro (inkl. Mwst.)

Hinweis: Zusätzliche Einzelstunden können je nach Bedarf jederzeit flexibel und begleitend zur Ausbildung gebucht werden. Die Kosten für ein Einzeltraining betragen 75,- Euro bei 60 Minuten Trainingszeit auf dem Hundeplatz. Für einen Termin an einem Wunschort fallen ggf. Fahrtkosten an.

Bei Ratenzahlungen (Maximal 6 Raten) müssen diese vor Beginn der Ausbildung vertraglich festgelegt werden.

Anmeldung

Die Anmeldung zum Ausbildungskurs erfolgt nur nach vorheriger, schriftlicher Bewerbung unter info@rudelschule.com mit dem Betreff "Ausbildung zum Therapiebegleithund", sowie einem persönlichen Erstgespräch mit der Ausbildungsleitung.

Die Bewerbung sollte enthalten:

  •  einen kurzen Lebenslauf der/des Hundeführer*in, insbesondere der beruflichen Qualifikation
  •  eine kurze Beschreibung des Hundes mit einer Altersangabe und der bisherigen Ausbildung
  •  eine kurze Beschreibung des zukünfigen Einsatzbereichs des Mensch-Hund-Teams
  •  eine Kopie/Fotografie des Impfausweisen mit Nachweis der fünf (5) Hauptimpfungen Staupe, Hepatitis, Parvovirose, Leptospirose und Tollwut

AGB

Es gelten die aktuellen AGB der RUDELSCHULE.